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Erscheinungsjahr: |
1980 |
Hersteller: |
Philips |
Prozessor: |
Z80, 2,5 MHz Taktfrequenz |
RAM: |
16kB, auf 48kB aufrüstbar |
ROM: |
4 KByte System-Rom |
Text: |
24 Zeilen x 40 Zeichen, 7 Farben |
Sound: |
interner Lautsprecher, mono |
Tastatur: |
74 Tasten, QWERTY |
Datenträger: |
Mini-Kassette mit ca 47kB Speicherplatz |
Anschlüsse: |
HF-Ausgang, RGB-Video, RS-232, 2 Modulschächte |
Wie auf vielen anderen Seiten auch zu lesen ist: die P2000-Serie war der Versuch von Philips, auf dem Home-Computer-Markt Fuß zu fassen. Im März 1980 wurden die beiden Versionen P2000M und P2000T heraus gebracht. Die größte Verbreitung fand der Computer in den Niederlanden, er ist daher auch entsprechend rar, Zubehör ist schwer zu finden. Der P2000 war der einzige Computer, der in Österreich produziert wurde. Die T-Version war für den Heimgebrauch gedacht, während die M-Version eher auf den Markt für Büro-Anwendungen geplant war.
Der P2000T hat kein eingebautes Basic-System. Dieses muß von Kassette nachgeladen werden oder steht als Einsteck-Modul zur Verfügung. Das Basic des Einsteckmoduls ist auf Niederländisch, alle Meldungen werden in niederländischer Sprache ausgegeben. Beim Start ohne Basic-Modul greift der Computer automatisch bei geschlossener Laufwerksklappe auf das Kassettenlaufwerk zu und versucht ein Programm zu laden. Der Zugriff auf das Kassettenlaufwerk findet permanent statt und endet wahrscheinlich erst, wenn Armageddon angebrochen ist oder der Computer ausgeschaltet wird. Mit dem Computer wurde ein Kassettenbasic ausgeliefert, welches sich dann logischerweise im Kassettenlaufwerk befinden sollte. Alternativ wurde ein Basic-Modul angeboten, welches in einen der beiden Modulsteckplätze gesteckt werden kann. Der zweite Steckplatz ist für eine Schnittstelle vorgesehen, z.B. ein Centronics-Port zum Anschluss eines Druckers.
Das Bild des Computers kann über eine HF-Buchse auf einen Fernseher ausgegeben werden. Der Video-Modulator liefert ein annehmbares Bild, die Textausgaben sind gut zu lesen. Über einen RGB-Anschluss kann das Bild auf einen RGB-fähiger Monitor ausgegeben werden.
Zur Druckeransteuerung verfügt der Computer über eine RS232-kompatible Schnittstelle. Diese gibt jedoch nur Daten aus und kann keine empfangen.
Interesannt sind noch die Abmessungen des P2000T. Das Gerät ist echt groß. Der Computer ist der größte Computer in meiner Sammlung. Seine Maße sind B-T-H 41,5cm x 47cm x 11cm. Sein Gewicht beträgt ca. 5kg.
Alles in Allem ist der Philips P2000T ein solides Gerät, das den Anforderungen der frühen 80er Jahre gut entspricht. Mit ihm zu programmieren macht Spaß, auch wenn das Niederländisch alles etwas erschwert.
Restauration
Der Computer kam in einem Paket von Hermes. Hermes ist für den Versand von solchen Waren nicht zu empfehlen. Ich musste schon mehrfach beschädigte Computer- und Monitorgehäuse reparieren, weil Hermes sehr robust mit den Paketen umgegangen ist. So waren die Befestigungen im Unterteil, durch die das Oberteil mit dem Unterteil verbunden ist, beide abgebrochen. Die Bruchstellen waren keineswegs alt sondern ganz neu.
Zuerst konnte ich den Computer nicht einschalten. Der Netzschalter war defekt. Er sprang nach dem herunterdrücken einfach wieder heraus. Ich musste ihn also ersetzen. Glücklicherweise ist die Öffnung im Oberteil von den Abmessungen so beschaffen, dass ein handelsüblicher Netz-Wippschalter hineinpasst. Netterweise ist der Netzschalter auch noch beleuchtet, sodass eine optische Kontrolle, an oder aus, möglich ist.
Natürlich war im Computer das übliche Biotop vorhanden, welches ich erst entfernen musste. Leider ist der Vorbesitzer nicht allzu pfleglich mit dem Computer umgegangen. Das Gehäuse ist auf der rechsten Seite beschädigt.
Fazit
Als Fazit kann ich sagen, dass der Computer seiner Zeit zumindendst etwas voraus war. Die Schrift im Editor wird, je nach Befehlsebene, in unterschiedlichen Farben angezeigt. Das habe ich erst wieder in neueren Editoren anderer moderner Hochsprachen gesehen. Da die Mini-Kassette ähnlich verwaltet wird wie eine Diskette oder ein Bandlaufwerk, ist das Abspeichern und erneutetes Einladen von Programmen einfach. Das hat er den andern Computern seiner Zeit voraus, die noch auf die Handhabbarkeit von Musikkassetten angewiesen waren.
Der Computer macht Alles in Allem Spaß. Er ist einfach zu bedienen und übersichtlich. Als Nachteil empfinde ich seine schiere Größe, der dadurch den gesamten Tisch einnimmt. Dies alles trübt die Freude an dem Computer aber nicht.
Weiterführende Links:
Wikipedia: Philips P2000
Philips P2000T website
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