Der CP-80 ist ein 9-Nadel-Matrixdrucker von Compute Mate, der auch den Namen Shinwa CP 80 trägt. Der Unterscheid zu Compute Mate ist, dass der Shinwa CP 80 auf der Frontseite keinen Compute Mate-Schriftzug trägt. Compute Mate wiederum ist ein japanischer Konzern mit dem Namen Creative Technology International, der später hauptsächlich durch hochwertige Soundkarten, die unter dem Namen Creative Labs vertrieben wurden, bekannt geworden ist.
Der Drucker hat eine Centronics-Parallel-Schnittstelle zur Ansteuerung, die so ziemlich bei allen gängigen Druckern als Quasi-Standard eingebaut wurde. Außerdem konnte der Drucker mit einer seriellen RS-232-Schnittstelle nachgerüstet werden.
Wie alle Matrixdrucker dieser Generation hat er einen eigenen Zeichensatz. Dieser besteht aus 228 ASCII-Zeichen, ein paar halbgrafischen Zeichen und ist im Rahmen seiner Möglichkeiten grafikfähig. Die Zeichengröße beträgt 2.1mm x 2,4mm, die Texte werden bidirektional, also sowohl von rechts nach links als auch umgekehrt, eine Grafik unidirektional von rechts nach links ausgedruckt.
Die Ansteuerung erfolgt entweder über einen Treiber aus dem jeweiligen text- oder grafikverarbeitenden Programm oder über Steuerzeichen, die dem ebensolchen Quasi-Standard entsprachen, der als »EPSON-kompatibel« bezeichnet wurde.
Die Druckgeschwindigkeit ist nicht allzu hoch. Mit 80CPS druckt er laut Handbuch 640 Punkte pro Sekunde. Die Geräuschentwicklung hält sich im Gegensatz zu anderen Druckern in Grenzen. Das sägende Geräusch des Ausdrucks hat einen gewissen nostalgischen Charme.
Der Ausdruck erfolgt wahlweise entweder über Endlospapier; der Drucker hat einen Traktor, in den das Papier eingespannt werden kann; oder über manuell eingelegte Einzelblätter. Für Endlospapier können die Andruckrollen von der Transportrolle weggeklappt werden, sodass das Endlospapier nur vom Traktor transportiert wird. Werden die Andruckrollen vorgeklappt, kann eine einzelnes Blatt eingelegt werden. Die Kombination von vorgeklappten Andruckrollen und Traktor für Endlospapier ist möglich, hat aber irgendwann einen Papierstau zur Folge. Auf der Rückseite ist ein Gitter zur Papierführung angebracht.
Die Farbbandkassette hat ein karbonisiertes Farbband, das den Vorteil hat, dass es nicht austrocknet. Mit ihm sollen ca. 5 Millionen Zeichen ausgedruckt werden können, was ich allerdings nicht glaube. Der Druckkopf hat eine geschätzte Lebensdauer von 30 Millionen Zeichen. Ob er diese Druckleistung schon erbracht hat, weiß ich nicht.
Mit 5.3 kg ist der Drucker relativ leicht, die Abmessungen betragen (L*B*H) 295mm x 377mm x 115mm.
Ich musste den Drucker vor vielen Jahren reparieren, da das Kupferband, welches den Druckkopf mit der Ansteuerung verbindet, gebrochen war. Es hatte schon bei der Auslieferung einen Knick, der im Laufe der Zeit zu einem Bruch geführt hat. Ich habe das Kupferband durch ein flexibles Flachbandkabel ersetzt, das bis heute fehlerfrei funktioniert.
Der Drucker war der zweite Matrixdrucker, den ich mir zugelegt habe. Er hat seinen Dienst erst am ZX Spectrum, später am Atari ST und an meinem ersten PC zuverlässig getan. Er hat den dritten Drucker, einen 24-Nadeldrucker NEC CP6+ um mehr als 25 Jahre überlebt.
Fotos: Joachim Geupel
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