Sinclair QL









Erscheinungsjahr: 1984
Hersteller: Sinclair Research Ltd.
Prozessor: 68008 mit 7,5MHz Taktfrequenz
RAM: 128 kByte, aufrüstbar bis 896 kByte
ROM: 48KByte QDOS und SuperBASIC
Text: TV-Mode:
Fenster 1 und Fenster 2 auf einem Bildschirm.
Mode 8: 38 Zeichen x 20 Zeilen,
Mode 4: 82 Zeichen x 20 Zeilen
Monitor-Mode:
Fenster 1 und Fenster 2 sind getrennt.
Mode 8 - Fenster 1&2:
Pro Fenster 21 Zeichen x 20 Zeilen,
Mode 8 - Fenster 0: 41 Zeichen x 5 Zeilen
Mode 4 - Fenster 1&2: 85 Zeichen x 20 Zeilen
Mode 4 - Fenster 0: 85 Zeichen x 5 Zeilen
Grafik: 512 x 256 Pixel in 4 Farben 256 x 256 in 8 Farben
Farben: Je nach Mode 4 oder 8 Farben
Tastatur: Sdeutsch QWERTZ oder englisch QUERTY, 64 Tasten, davon 5 Funktionstasten
Datenträger: Zwei Microdrive a 110kByte Speicherplatz, Extern erweiterbar mit sechs weiteren Microdrives.
Anschlüsse: 2 x RS-232C, 2 x Joystick
2 x Netzwerk über 3,5mm Klinkenbuchse,
1 x HF (Antenne)
RGB-Anschluss für Monitor, darin enthalten FBAS, Monochrom und RGB,
HF-Ausgang, ROM-Anschluss,
Erweiterungsbus,
Anschluss für sechs weitere externe Microdrives.
Mitgelieferte Software: Textverarbeitung QL QUILL
Tabellenkalkulation QL ABACUS
Datenbankprogramm QL ARCHIVE
Geschäftsgrafikprogramm QL EASEL
Verfügbare Betriebssysteme: 68K/OS von GST Computer Systems Ltd.,
Minerva, Update des QDOS von QView,
Argos von CST für QL-kompatible Computer.
SMS2 – Small Micro Systems als Cartridge für Atari ST von Tony Tebby,
SMSQ von Tony Tebby für Miracle Systems,
SMSQ/E, Single-User Multitasking System von Tony Tebby für QL und kompatible Systeme,
C/PM 68K, die Portierung von C/PM auf 68000-Prozessoren.

Der Sinclair QL gilt als Nachfolger der ZX-Computer-Reihe. Er wurde im Januar 1984 vorgestellt, zwölf Tage, bevor Apple den MacIntosh präsentierte.
Im OL sind ein paar Elemente aus der ZX-Reihe wieder zu finden. Das Design ist an das des Spectrum 128 angelehnt. Ebenso ist die Tastatur im Sinclair-Design des Spectrum 48+ und des Spectrum 128 gehalten. Die eingebauten Microdrive sind ebenso bekannt als Erweiterung des Spectrum 48 über Interface 1. Der QL hat derer gleich zwei Stück. Außerdem können sechs weitere Microdrive angeschlossen werden.
Der Computer verfügt über ein pre-emptives Multitasking, was soviel bedeutet, als dass den verschiedene Aufgaben 'Zeitscheiben' zugeordnet sind, die eben in dieser Zeit abgearbeitet werden, bevor diese Aufgabe unterbrochen und eine andere Aufgabe einer folgenden Zeitscheibe bearbeitet wird.
Weiter verfügt der QL über zwei Auflösungs-Modi in zwei unterschiedlichen Betriebarten. Nach dem Kaltstart stehen zwei Betriebsmodi zur Verfügung: Der TV-Mode, in dem der QL zwei Fenster anzeigt, und der Monitor-Mode mit drei Fenstern. Die Auflösungsmodi sind in beiden Betriebsmodi verfügbar. Der QL lässt sich von 40- auf 80-Zeichen-Darstellung umschalten.
Der Monitor-Mode hat den Nachteil, dass das Bild etwas breiter ist als beim TV-Mode. Ein moderner TFT-Monitor kann damit seine Probleme haben, da rechts und links über die Bildgrenze des angezeigten Bildschirms hinaus geschrieben wird.
Das bereits eingebaute SuperBASIC ist strukturiert aufgebaut. Im SuperBASIC sind Elemente vorhanden, die dem struktiertem Programmieren den Vorzug geben. Dieser Basic-Dialekt unterscheidet sich von Spectrum-Basic, sodass beim Umstieg ein paar Irritationen auftreten können. Kann z.B. beim Spectrum der Text mit 'PRINT AT z,s;"Text"' positioniert werden, muss beim QL als extra Kommando 'AT z,s: PRINT "Text"' voran gestellt werden. Dies ähnelt dem QBasic von Microsoft, in dem die Textposition mir "Locate s,z" angegeben wird. Die automatische Zeilennummerierung mit 'AUTO' beginnt ab 100, ebenso wird bei 'RENUM' ohne weitere Angaben ab 100 neu nummeriert.
Der Sinclair QL ist ein toller Computer, der 1984 absolut Stand der Technik war. Er konnte sich jedoch auf dem Markt nicht behaupten. Eine große Schwäche war und ist das verwendetete Microdrive als Massenspeicher. Da die Microdrive-Kassetten Endlosbänder sind, die auf eine einzelne Spule gewickelt sind, ist der Verschleiß hoch und somit die Datensicherheit nicht wirklich gut. Die Bänder in den Kassetten haben unter Anderem den Nachteil, dass sie irgendwann klemmen und sich nur noch unter Zwang weiterdrehen lassen. Zwar wurden Diskettenlaufwerke angeboten, diese waren aber relativ teuer und sind heute nur noch selten zu finden.
Dem QL war nur eine kurze Präsenz von 1984 bis 1986 auf dem Markt beschieden, da der MacIntosh, der Atari ST, der Commodore Amiga und einige andere Systeme deutlich weiter entwickelt waren und bessere Systemdaten hatten. Diese Systeme orientierten sich unter anderem eher an dem Marktstandards wie Centronics und Shugard-Bus. Der plötzliche Absturz und das Verschwinden Sinclair Ltd. kann aber als eigentlicher Grund dafür angesehen werden.
Eigentlich ist es schade, das der QL so schnell vom Markt verschwunden ist! Der Sinclair QL ist ein tolles System, das wirklich Spaß macht, auch wenn es zugegebenermaßen ein paar Schwächen hat.

Weiterführende Links:
Elmars Virtuelles Computer-Museeum
Dilwyn Jones Sinclair QL Pages
Sinclair QL The Wiki Community